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als ich für einen moment von meiner zeitschrift aufblicke, bemerke ich sie. ihr platz ist auf der linken seite am fenster. also gegenüberliegend. und doch neben mir. irgendwie kommt sie mir bekannt vor. ich könnte mich sofort verlieben. 'das sollte man verfilmen' denke ich und vielleicht sag ich das nur, weil mir das alles vorkommt wie im fernsehen. muss wohl nach mir zugestiegen sein. 'naja, das abteil war ja eigentlich noch relativ leer' geht mir durch den kopf, als ich mich frage, ob ich etwas mit ihrer platzwahl zu tun habe. über ihrem sitzplatz ist auch kein kärtchen für eine reservierung angebracht. würde auch überhaupt nicht ins gesamtbild passen. rein von den äusserlichkeiten her zu urteilen würden wir uns vielleicht verstehen. ich wünschte, sie hätte sich doch gleich auf meine seite gesetzt. auf die gefahr hin, dass mich viele für oberflächlich halten: irgendwie kann ich nicht mehr wegsehen. auch wenn mich der gedanke, dass sie zu mir rübersieht und mir meine bewunderung von den augen abliest, sichtlich nervös macht: meine rechte hand streicht unruhig über das polster meines sitzplatzes, aber ich glaube niemand kann es sehen. schon gar nicht sie. ich mag meine hände. wenn man sie sich so ansieht, könnte man meinen, ich wollte nie erwachsen werden. ich sehe wieder zu ihr rüber und diesmal treffen sich unsere blicke. nicht lange. es dauert nicht länger als 'einundzwanzig' bis ich mich von ihr wegdrehe, zum fenster hin. aber ich kann sie sehen. ich glaube, sie lächelt. bitte, jetzt: genau so bleiben.

(mit couch: alle auf pause.)

 
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